„Auch wenn es vielleicht ein bisschen dem allgemeinen Usus hier widerspricht, möchte ich einfach mal darlegen, warum mir meine Arbeit als Zahntechniker in einem mittelständischen Unternehmen in Dresden Spaß macht. Ich freue mich sehr auf eure Einschätzungen zu dem Thema!

Zunächst einmal das meiner Meinung nach wichtigste Vorweg: Das Arbeitsklima ist hervorragend, ich verstehe mich sowohl mit der Geschäftsführung als auch den anderen Mitarbeitern, man kann produktiv und teilweise stressfrei arbeiten, es herrscht ein freundlicher kollegialer und teils auch (wenn angebracht) humorvoller Umgang. Außerdem herrscht gegenseitige Rücksichtnahme und das Prinzip „flache Hierarchien“ (im Sinne von man kann mit seinen Vorgesetzen vernünftig reden um dann konstruktiv Problemlösungen erarbeiten) wird gelebt. Insgesamt erlebt man eine positiv zukunftsorientiert auf konstruktive Zusammenarbeit ausgerichtet Grundhaltung, welche sich meiner Meinung nach auszahlt.

Ich habe in meiner Tätigkeit als Zahntechniker, wie es sich nun mal ergibt, viel Abwechslung von handwerklichen Dingen über Projektarbeit, bis hin zu den Problemlösungen. Aufgabenstellungen werden häufig nicht überkonkret formuliert, wodurch man im eigenen Ermessen erst einmal selber überlegen kann, wie man etwas angeht. Teilweise ergeben sich dadurch auch Sachverhalte, welche man selbst erst durch etwas umfassendere Beschäftigung mit der Thematik versteht und dann dementsprechend eigene Problemstellungen und -Lösungen erarbeiten kann.

Es wird auch „körperlich“ für fast alles gesorgt, eine Auswahl an Getränken und anderen Kleinigkeiten sowie regelmäßige Rituale (gemeinsame Pause statt langweiligen Meetings, gemeinsames Mittagessen usw.) gibt es ebenfalls ohne, dass diese irgendwie unnatürlich forciert wirken, weil man das halt so macht. Das Schöne daran: Bei der Stellenausschreibung und dem Bewerbungsgespräch wurde damit nicht lang und breit rumgeprahlt.

Feste Arbeitszeiten und Urlaub sind selbstverständlich nach Absprache, sollte was ansteht wird gefragt, ob man Zeit hat. Wenn ich dann arbeiten komme freuen sich mein Chef und wenn nicht ist es auch ok. Wenn mal etwas weniger zu tun ist (was bisher nur einmal vorgekommen ist), mache ich halt früher Schluss, sage kurz Bescheid, haue ab und unternehme irgendwas.

Ich arbeite mittlerweile seit ca. 8 Jahren in dem Unternehmen und merke unter anderem, dass ich mich nicht von der Arbeit erholen muss und mich morgens freue (meist mit dem Rad) zur Arbeit zu fahren. Einzige Aufnahmen sind da anzutreffen, wo mal terminliche Anstrengung irgendwie nötig ist, wobei man mit sowas fast nie alleine gelassen wird und alle gemeinsam an einem Strang ziehen.
Natürlich habe ich nebenbei Hobbies und einen Ausgleich in der Freizeit, aber ich muss abends keinen überhöhten Stresspegel wieder abbauen, mich von Ausfällen irgendwelcher Chefs erholen oder irgendwelche traumatischen Ereignisse verarbeiten.

Es ist einfach schön, bei meiner Firma zu arbeiten. Meine Arbeit ist interessant, abwechslungsreich, stressig aber trotzdem produktiv. Ich bin selbst manchmal erstaunt, wie schnell manche Dinge fehlerfrei fertig gemacht werden, sehr wahrscheinlich weil ich mich wirklich intensiv auf meine Arbeit konzentrieren kann (muss).

Zahntechniker zu sein ist eine Lebenseinstellung!!!!!!!“