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Werkstoffkunde kompakt: Adhäsive Befestigung von Zirkonoxid – geht das? JA!

Werkstoffkunde kompakt: Adhäsive Befestigung von Zirkonoxid – geht das? JA!

5. Dezember 2024 Heute gibt’s wieder etwas Werkstoffkunde – aber keine Sorge, wir halten es kompakt.

Ein weit verbreitetes Missverständnis: Zirkonoxid lässt sich nicht adhäsiv befestigen. Dieser Irrtum hält sich hartnäckig. Mit den richtigen Verfahren lässt sich Zirkonoxid sicher und ästhetisch verkleben. Natürlich liegt die Entscheidung über die Befestigungsmethode in den Händen der Zahnärztin oder des Zahnarztes – aber wir im Labor sollten die Hintergründe kennen.

Zementieren: bewährt, aber nicht immer ideal

Zementieren ist zuverlässig, keine Frage. Aber gerade bei den transluzenten Zirkonoxiden kann es zu ästhetischen Nachteilen kommen. Der opake Zement blockiert die Lichtdurchlässigkeit. Oft ist daher die adhäsive Befestigung die bessere Wahl; sofern klinisch möglich.

Oberflächenmodifikation: Schlüssel zur Haftung

Zirkonoxid ist chemisch inert und hat eine schlechte Benetzbarkeit. Um einen adhäsiven Verbund zu erreichen, muss die Oberfläche vorbehandelt werden.

  • Silikatisieren: Aufbringen einer silikathaltigen Schicht
  • Korundstrahlen: Sanftes Strahlen mit Aluminiumoxid-Partikeln zum Aufrauen der Oberfläche
  • Plasmavorbehandlung: Erhöhen der Oberflächenenergie des Zirkonoxids

Vor der Oberflächenmodifikation muss die Restauration gereinigt werden, am besten im Ultraschallbad und/oder mit destilliertem Wasser. Wichtig: Phosphorsäure vermeiden! Sie blockiert die für die chemische Bindung notwendigen Stellen und beeinträchtigt die Haftung des Befestigungsmaterials.

MDP – der chemische Gamechanger bei der Klebung

Die adhäsive Befestigung benötigt eine chemische Basis und hier spielt das Monomer MDP eine zentrale Rolle. Ohne MDP ist eine zuverlässige Verklebung von Zirkonoxid kaum möglich. MDP-Monomer ist in adäquaten Befestigungssystemen integriert.

Adhäsiv statt zementiert – eine Frage der Ästhetik

Zirkonoxid kann also adhäsiv befestigt werden – vorausgesetzt, die klinischen Anforderungen, die Oberflächenbehandlung und das Befestigungsmaterial stimmen. Gerade bei ästhetisch anspruchsvollen Fällen ist das Kleben ganz klar die bessere Wahl. Die Entscheidung wird in der Praxis getroffen, aber unser Know-how im Labor trägt wesentlich zum Erfolg der Versorgung bei.